Wirtschaftsingenieure untersuchten Fernheizwerk mit Wärmebildkamera

Im Rahmen einer Exkursion zum Fernheizwerk Nord führten Schüler der Abteilung Wirtschaftsingenieure thermografische Untersuchungen an Maschinen und Anlagen durch.

Da die Wirtschaft immer mehr Persönlichkeiten braucht, die nicht nur technisches und wirtschaftliches Fachwissen haben, sondern auch unternehmerisches Handeln, Kundenorientierung sowie soziale Kompetenz mitbringen, wird diesem Wunsch mit den Ausbildungsschwerpunkten “Logistik“ und “Technisches Management“ an der HTL St. Pölten Rechnung getragen. An der Abteilung Wirtschaftsingenieure werden diese beiden Schwerpunkte seit Jahren erfolgreich angeboten.

Das Anforderungsprofil einer großen Zahl von Stellenangeboten findet sich im Qualifikationsprofil des Wirtschaftsingenieurs wieder, bekräftigt Abteilungsvorstand DI Andreas Hainzl.  Dieses Profil beinhaltet Kenntnisse in den Bereichen Unternehmensführung, Fertigungstechnik, Anlagen- und Prüftechnik, Facility-Management, Produktentwicklung, Qualitäts- und Umweltmanagement, Projektmanagement sowie Betriebswirtschaft. Somit gibt es kaum eine Firma und kaum einen Betrieb, der nicht von der Kombination Technik & Wirtschaft betroffen ist. Die große Zahl an Einsatzmöglichkeiten begründet somit auch die vielversprechenden Job-Aussichten. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind im Kapitel “Facility-Management“ auch Wartung und Instandhaltung zur Minimierung von Produktionsausfallskosten wichtige Themen im Unterricht.

Dazu machten Schüler der Abteilung Wirtschaftsingenieure mit ihrer professionellen Wärmebildkamera eine Exkursion zum Fernheizwerk Nord, um thermografische Überprüfungen an Maschinen und Anlagen durchzuführen. Auf dem Gebiet der Instandhaltung kann nämlich die Arbeit mit einer Wärmebildkamera einen erheblichen Beitrag zur Früherkennung von potentiellen Schäden und Fehlerstellen leisten. Die Infrarotthermografie eignet sich deshalb sehr gut, da sie ohne Störung des betrieblichen Ablaufes und auch unter Last durchgeführt werden kann.

2018-12-07_Exkursion_Fernheizwerk.jpgIm Elektrotechnikbereich ist eine Beurteilung des Erwärmungszustandes in Nieder-, Mittel- und Hochspannungsanlagen auf einfache Art und Weise durchführbar. Neben Wackelkontakten sind elektrische Systeme anfällig für asymmetrische Belastungen und Korrosion. Thermografische Inspektionen können unregelmäßig erwärmte Kontaktstellen schnell ausfindig machen, der Fachmann kann dementsprechend den aktuellen Stand der Anlage dokumentieren und für eine Vorplanung der Reparaturarbeit unterstützend zur Seite stehen. Aufnahmen führen so zur Früherkennung fehlerhafter Bauteile oder Anschlüsse, damit erforderliche Präventivmaßnahmen gezielt eingeleitet werden können. Das minimiert gefährliche Brandrisiken und vermeidet kostspielige Produktionsstillstände und Betriebsausfälle.

Die Überprüfung beweglicher und mechanischer Teile fällt ebenfalls in den Bereich der Thermografie. Automatische Systeme heizen sich unregelmäßig auf, wenn eine fehlerhafte Ausrichtung an einem Punkt des Systems vorliegt. Bei einem regelmäßigen Vergleich von Werten einer Wärmebildkamera mit der thermischen Charakteristik einer Maschine im Normalbetrieb ist eine Vielzahl unterschiedlicher Störung zu erkennen. Die gesammelten thermischen Daten können so eine verlässliche Quelle für zusätzliche Informationen bei der Überwachung einer Anlage sein.

Die Ergebnisse und Auswertungen der Schüler unterstützen die Fernwärme St. Pölten bei der Sicherstellung der Wärmeversorgung an kalten Wintertagen.